Jo Schöpfer (*1951 in Coburg) lebt und arbeitet in Berlin. Seit Mitte der 1970er-Jahre bewegt er sich an der Grenze zwischen Bildhauerei und Architektur. Die grundlegende Konstante, die sich sozusagen immateriell durch sein Werk zieht, ist der Raum. „Immateriell“ deshalb, weil Raum nur dann erfahr- und erlebbar ist, wenn er „gebildet“ wird. Jo Schöpfer bildet den Raum durch Skulpturen und Strukturen, die er als Bronzegüsse realisiert: offene Behältnisse, wie etwa die Gruppe der Absinth Skulpturen; gefaltete Flächen (zigzag), freistehend auf dem Boden oder auf Sockeln, gliedern wie Paravents den Raum. Reliefs, deren Titel auf Boxen oder Regale verweisen, hängen an der Wand; daneben behaupten sich mit Leichtigkeit die feinen, meist aquarellierten Zeichnungen von Jo Schöpfer, denen der Künstler auf dem Blatt viel Platz einräumt. Formal würde man diese Arbeiten als ungegenständlich klassifizieren, aber das sind sie natürlich keineswegs – schon gar nicht in einem statischen Sinne. Sie sind gegenständlich und gegenwärtig in ihrer bestechenden Klarheit. Und sie konstituieren einen Raum, der uns als Betrachter unbedingt miteinschließt und in Bewegung hält.
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Norbert Fleischmann I Jo SchöpferVienna contemporary 2021