Seit Anfang der 1980er Jahre beschäftigt sich Russell Maltz intensiv mit den ursprünglichen Parametern der konstruktivistischen Kunst und entwickelt deren Erbe in seinem eigenen Werk kontinuierlich weiter. Er verwendet klassische künstlerische Materialien und kompositorische Muster, aber auch unorthodoxe Materialien wie Sperrholzplatten, Glas und Betonblöcke.
So entstehen geschichtete Arbeiten aus Papier und Glas, in denen Russell Maltz Farbe und Material des Trägers komponiert, wie „Ballpark XXXS“, die der New Yorker Künstler 2002 im Württembergischen Kunstverein Stuttgart realisierte, und „Sunbeam Splay / Transfer“ (2005) für das McDonough Museum in Youngstown, Ohio.
Sein jüngstes Projekt mit dem Titel „5@5+1“ war eine temporäre Installation im öffentlichen Raum. Die Arbeit bestand aus auf Paletten gestapelten Standard-Betonwandblöcken. Maltz ordnete die zum Teil leuchtend gelb gestrichenen Paletten auf fünf Baustellen und vor dem Cleveland Institute of Art. Diese Installationen sind Objekt und Ereignis zugleich, da sie als temporäre Objekte nach einiger Zeit in gewohnter Weise eingesetzt wurden. Maltz platzierte damit nicht nur ein Symbol der Kunst an einem scheinbar kunstfernen Ort, sondern artikulierte auch ganz bewusst die Kluft zwischen den Produzenten und sein Produkt, zwischen dem funktionalen Zweck des Materials und seiner Verwendung in der Kunst. So gelingt es Russell Maltz, auch über die isolierte Situation einer Ausstellung hinaus immer wieder ganz neue Dimensionen und Einflussbereiche konstruktivistischer Kunst zu erkunden.