Burger

Sven Braun

*1968 in Karl-Marx-Stadt, DE
lebt und arbeitet in Leipzig

Hort, 2013, Öl auf Leinwand, 130 x 170 cm
Hort, 2013, Öl auf Leinwand, 130 x 170 cm
Hülle, 2019, Öl auf Leinwand, 45 x 36 cm
Hülle, 2019, Öl auf Leinwand, 45 x 36 cm
Narbe, 2012, Öl auf Leinwand, 80 x 140 cm
Narbe, 2012, Öl auf Leinwand, 80 x 140 cm

Sven Braun zeichnet Passepartouts, die keine sind. Er lässt Keilrahmen unter Leinwänden durchscheinen, als wären sie transparent. Der Leipziger Maler treibt ein hintergründiges Spiel mit dem Trompe-l’œil – also mit jener künstlerischen Meisterschaft, die uns dazu bringt, Schein und Sein zu verwechseln beziehungsweise das eine für das andere zu halten. Und doch würde man Sven Braun nicht gerecht werden, würde man ihn einfach nur der vorsätzlichen Täuschung bezichtigen.

Anders als der griechische Maler Zeuxis, der vor rund 2500 Jahren auf einem Wandbild täuschend echte Trauben malte, die sogar von Vögeln angepickt wurden, geht es Sven Braun weniger um ein motivisches Trompe-l’œil. Stattdessen ist der sichtbare Zusammenhang zwischen Schein und Sein nur eine Art Folie, unter der der Künstler die Parameter des Kunstschaffens immer wieder neu verhandelt. Dazu gehört der Werkbegriff genauso wie die Autorschaft, Sehgewohnheiten und andere Konditionierungen ebenso wie kunsttheoretische und -historische Kategorien. Dass man seine Arbeiten nicht einfach nur beim Wort nehmen darf, zeigen Werktitel wie etwa „Schild“, deren Bedeutung von der Schutzwaffe über die flämische Schildermalerei bis zur neuzeitlichen Informationstafel reichen. In diesen Kaskaden gewinnt der Zusammenhang von Schein und Sein, Bezeichnendem und Bezeichnetem eine geradezu konzeptuelle Qualität.