Burger

Thomas Müller

*1959 in Frankfurt am Main, DE
lebt und arbeitet in Stuttgart

16_03, 2016, Farbstift und Acrylfarbe auf Arches Bütten, 160 x 115 cm
16_03, 2016, Farbstift und Acrylfarbe auf Arches Bütten, 160 x 115 cm
MS17_7, 2017, Bleistift, Tusche, Acrylfarbe, Collage auf Papier, 29,7 x 21 cm
MS17_7, 2017, Bleistift, Tusche, Acrylfarbe, Collage auf Papier, 29,7 x 21 cm
MS14_21, 2014, Tusche, Ölfarbe, Papier, 29,7 x 21 cm
MS14_21, 2014, Tusche, Ölfarbe, Papier, 29,7 x 21 cm

Thomas Müller gehört zu den wenigen zeitgenössischen Künstlern, die fast ausschließlich zeichnen. Dass er diese selbstgewählte Beschränkung als Deprivation erlebt, davon kann angesichts der Fülle seiner Bilderfindungen keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: Das Blatt ist ihm mediales und formales Experimentierfeld gleichermaßen. Mit Bleistift, Tusche oder Wachskreide, mit Lack oder Ölfarbe erschließt er immer wieder neue Spannungsbögen und Strukturen, so, als gelte es aus altbekannten Instrumenten völlig neuartige Klänge herauszuholen.

Dabei hat sich Thomas Müllers Zeichenstil kontinuierlich weiterentwickelt, getragen von einer unverkennbaren Handschrift, die sich vor allem auf zwei Qualitäten verlässt: auf ein sensibles, fast schon lyrisches Gespür für abstrakte Ausdrucksqualitäten; und auf eine Art „Werktreue“, die sich nie der Illustration unterwirft, sondern mit beeindruckender Konsequenz und Selbstsicherheit ganz auf sich selbst verlässt. Im bunten Reigen zeitgenössischer Kunst ist diese Position singulär. Auch deshalb gilt Thomas Müller als einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Zeichner, der in internationalen Ausstellungen und Sammlungen vertreten ist. Zu den wichtigsten Stationen gehören die Teilnahme an der Ausstellung „Contemporary Positions in German Drawing“ in Milwaukee (2002) und sein Aufenthalt als „artist in residence“ bei der von Donald Judd gegründeten Chinati Foundation in Marfa (2003). Große Beachtung fanden seine Ausstellung im Bonner Kunstmuseum in der renommierten Ausstellungsreihe „Zeichnung heute“ (2003) und im Frühjahr 2010 seine Nominierung für den renommierten den Prix de dessin contemporain der Fondation Guerlain, Paris.